In dieser Woche begleiteten uns ein gelungener Community-Aufbau in der Wissenschaftskommunikation, TikTok im Wandel und die (nicht erforschte) Aufmerksamkeitsspanne von Goldfischen. Viel Spaß beim Lesen!
Wie immer an dieser Stelle der Hinweis: Linkempfehlungen kannst Du uns gerne als Kommentar im Blog, auf unseren Social-Media-Kanälen und via E-Mail an redaktion@bvcm.org hinterlassen.
1. Social Media als Imagebooster für Kommunen – gerade bei knappen Ressourcen
Heterogene Zielgruppe, einfache Sprache, komplexe Sachverhalte für Laien erklären: Das beschreibt die Öffentlichkeitsarbeit in der Behördenkommunikation ganz gut.
Im Podcast „Kommunale Digitalisierung“ unterhält sich Felix Schmitt mit Julia Lupp darüber, wie die Social-Media-Kommunikation von Behörden gelingt. Julia war bis vor Kurzem Pressesprecherin der Stadt Taunusstein und baute dort innerhalb von drei Jahren eine lokale Community im Netz auf.
Wie hat sie das geschafft? Mit einem cleveren Kanalmix und jeder Menge Content: ein Instagram-Account der Stadt, ein Newsletter, ein eigener Podcast, in dem Kommunalverantwortliche regelmäßig zu Wort kommen, und eine Videoreihe mit dem Bürgermeister.
Entscheidend für den Erfolg waren dabei zwei Hebel: Julia Lupp hat Bürger*innen wurden bei der Inhaltserstellung mit eingebunden und die knappen finanziellen und personellen Ressourcen möglichst effizient eingesetzt.
Das Ergebnis: Mit diesem Maßnahmenmix machte sie die Kommune nahbar und polierte das staubige Image der Rathausnews auf. Für uns ein Best-Practice-Beispiel, das nicht nur für Behörden interessant ist, sondern auch für Unternehmen mit sehr geringem Budget.
Nachhören kannst Du das Interview mit Julia Lupp im Podcast von Felix Schmitt. Und für alle, die lieber lesen als zuhören, gibt es dort auch ein Transkript der Podcast-Folge.
2. Die Mär der geringen Aufmerksamkeitsspanne der „Generation Goldfisch“
In den letzten Jahren wird immer wieder bemängelt, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne weiter schrumpft und inzwischen kleiner als die eines Goldfischs sei. Gerade der Generation Z wird dies oft vorgeworfen.
Oleg Zimmermann räumt in seinem Artikel über die Generation Goldfisch mit diesem Vorurteil auf. Denn die Generation Z kann Informationen deutlich schneller erfassen als andere Generationen davor. Damit kann sie schneller entscheiden, ob sie Inhalte interessiert. Wenn nicht, wenden sich Gen Zler schnell wieder anderen Aufgaben und Inhalten zu.
Das heißt für Dich als Kommunikator*in: Komm bei Videos direkt auf den Punkt und sag klar, warum sich das Video lohnt. Hier sind weitere Tipps von Oleg Zimmermann, um die Generation Z mit den eigenen Videos nicht zu langweilen:
- Vermittle wichtige Botschaften in den ersten 30 Sekunden.
- Kommuniziere am Videoanfang klar den Nutzen.
- Setze bestimmte Bild- oder Wortreize ein.
- Nutze Storytelling.
- Dein Video ist länger als 12 Minuten? Dann musst Du gut begründen, warum sich das Dranbleiben lohnt.
Storytelling und klare Botschaften helfen übrigens auch bei allen anderen Generationen. Mehr über die Aufmerksamkeitsspanne & Social Media und den Umgang mit der Generation Goldfisch liest Du bei Funke MediaSales.
3. Was haben Raumfahrt, YouTube und Community Management gemeinsam?
Wahnsinnig viel! Moritz Vieth vom YouTube-Kanal „SENKRECHTSTARTER“ hat das im Livetalk mit Kai Heddergott und Gerhard Schröder genauer beschrieben.
Was als Hobby begann, führt Moritz inzwischen als Vollzeitjob aus. Seine Mission, den deutschen Sprachraum für Raumfahrt zu begeistern, ist ein Erfolg. Moritz macht nerdige Wissenschaftskommunikation massentauglich. Dafür wurde er unter anderem mit dem Fast-Forward-Science-Award ausgezeichnet und durfte auf einem Parabelflug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) selbst einmal die Schwerelosigkeit testen.
Moritz’ Schlüssel zum Erfolg: regelmäßige Veröffentlichungen und eine treue Community, die stetig wächst. Moritz sorgt dafür, dass sich seine Community gut betreut fühlt. Er liest (fast) alle Kommentare und antwortet darauf. Das Ergebnis: Die Community springt ihm zur Seite, z. B. wenn Trolle die Kommentare fluten wollen.
Zum Nachschauen findest Du das Interview mit Moritz Vieth über den Aufbau seiner Community findest Du u. a. auf LinkedIn.
4. TikTok will noch mehr social werden
TikTok bricht immer neue Videorekorde. Jetzt scheint sich die Plattform weiter wandeln zu wollen, nämlich hin zu einer, die noch mehr „social“ ist: Der Messaging-Bereich der TikTok-App soll ausgebaut werden.
In aktuellen Stellenausschreibungen sucht ByteDance (das Unternehmen hinter TikTok) nach Mitarbeitenden für ein neues „TikTok Social Team“. Dafür werden neben Entwickler*innen auch Produkt-Manager*innen gesucht. Das neue Team soll sich zukünftig um Social Features wie z. B. Storys, den Posteingang und bessere Nachrichten kümmern. Damit will ByteDance das beliebte Netzwerk um eine wichtige Interaktionsfunktion, die gerade junge Nutzer*innen noch stärker an die App binden sollen. Details zur Transformation von TikTok gibt es bei OnlineMarketing.de.
TikTok kündigte außerdem an, in seinen vierteljährlichen Sicherheitsberichten (gemäß Digital Services Act) alle Maßnahmen für Benutzersicherheit und Datenschutz sehr transparent auszuschlüsseln. Leicht verständlich und kompakt dargestellt im aktuellen Safety Report Q3 von TikTok (Englisch).
5. Impressumspflicht – alles was Du wissen musst
Rechtliche Themen sind oft auch leidige Themen. Nichtsdestotrotz gibt es Vorgaben, an die Du Dich halten musst, wenn Du im Netz mit Deinen Inhalten unterwegs bist. Eine davon ist die Impressumspflicht.
Rechtsanwalt Dr. Thomas Schwenke hat dafür einen sehr umfassenden und ausführlichen Leitfaden im Frage-Antwort-Stil erstellt. Er erklärt darin auch für Layien:
- wofür die Anbietertransparenz gut ist
- welche rechtlichen Grundlagen es gibt
- welche Angebote unter die Impressumspflicht fallen
- was im Impressum enthalten sein muss
- welche Person verantwortlich für das Impressum ist
- was Du sonst noch beachten musst
Digitalen Kommunikator*innen, Social Media Manager*innen und Unternehmen hilft der Guide, die Impressumspflicht richtig umzusetzen und Fallstricke zu vermeiden. Deshalb für uns eine absolute Empfehlung: Impressum – der ultimative Ratgeber für Webseiten, Social Media, Apps, Bots und Messenger – am besten direkt lesen und Lesezeichen setzen.
Das waren die fünf Links für diese Woche. Wie oben bereits geschrieben: Wir freuen uns über Rückmeldungen und Empfehlungen hier im Blog, auf unseren Social-Media-Kanälen LinkedIn und Mastodon oder per E-Mail an redaktion@bvcm.org.
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