Welche Ausbildung hast Du gemacht?
Ich habe Politikwissenschaften, Geographie und Anglistik studiert. Während meines Studiums habe ich nebenbei für Zeitungen und Magazine geschrieben, später dann auch für Fernsehen und Radio gearbeitet und so praktische journalistische Erfahrungen gesammelt. Außerdem habe ich auch während meines Studiums als DJ auf Veranstaltungen und in Clubs aufgelegt und auch etwas Musik produziert, das habe ich mir selbst beigebracht
Wo und in welcher Position arbeitest Du?
Ich bin Koordinator Community Management im Hessischen Rundfunk/ARD in Frankfurt am Main. Ich erledige aber den Großteil meiner Arbeit remote.
Wie bist Du dorthin gelangt?
Seit Ende der 1990er Jahre arbeite ich vor allem im und fürs Netz. Dort habe ich nationale und internationale Websiten konzipiert und produziert, Web-/Social-Media-Communitys aufgebaut und betreut sowie journalistische Live-Interaktionsangebote konzipiert und moderiert – u.a. für die European Broadcasting Union (EBU), die hessenschau (das Informationsangebot des hr für Hessen) und die sportschau. Außerdem habe ich viele Jahre für die ARD zum „Tatort“ getwittert. Beim hr bin ich schon seit 2010, war dort vor meiner jetzigen Position als Multimediaredakteur tätig. Davor war ich bei SAT.1, dem SWR und ZDF.newmedia und auch eine Weile als Kommunikationsberater selbständig unterwegs.
Schon lange arbeite ich auch als Medien-Trainer, in diesem Kontext hatte ich Lehraufträge an Hochschulen, gebe regelmäßig Seminare und habe Medienprojekte für Schüler:innen und Lehrer:innen konzipiert und durchgeführt, in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium beispielsweise.
Wie viele Mitarbeiter:innen gibt es in Deinem Bereich?
Aktuell bin in ich dieser Koordinationsrolle allein, für Projekte oder bestimmte Aufgaben oder zum Sparring suche ich mir Mitarbeiter:innen oder Teams aus dem Haus. Ich mache in meiner Position aber auch kein operatives Community-Management-Geschäft, d.h. ich steuere keine einzelnen Kanäle oder mache die Kommentarmoderation. Diese Aufgaben werden in den Redaktionen erledigt.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Es gibt keinen wirklich typischen Arbeitstag, zumindest gibt es nur wenige Routineaufgaben. Das Groß meiner Arbeit ist Kommunikation mit anderen, ich spreche jeden Tag mit sehr vielen Menschen und treibe Projekte voran.
Welche Aufgabenbereiche erfüllst Du?
Ich plane, koordiniere und steuere die strategische Ausrichtung und digitale Transformation des Hessischen Rundfunks im Bereich Community Management.
Zu meinen Aufgaben gehören im Wesentlichen:
– Netzwerkbildung und -steuerung
– Projektkonzeption und -steuerung
– Prozessmanagement
– Qualitätsmanagement und Qualifizierung
– Beratung von Redaktionen und Produktteams.
Was sind die Dos und Dont’s in Deinem Beruf?
Das ist ja eine total schwierige Frage, die ich nicht wirklich beantworten kann. Ich würde nur ein grundsätzliches Don’t benennen wollen: Sich selbst über andere stellen. Dann kann es mit dem Community Management nie was werden.
Welchen Tipp hast Du für Neueinsteiger:innen?
Nicht kirre machen lassen, wenn andere glauben, dass Community Management kein ernstzunehmender oder nur so ein Pillepalle-Job ist. Das ist er wahrlich nicht. Wenn euch ein:e Chef:in erzählt, dass man den Job noch nebenbei zu anderen Fulltime-Aufgaben erledigen kann, nicht hingehen. Schon beim Vorstellungsgespräch drauf schauen, ob ein Arbeitgeber Fürsorge-Strukturen für seine CMs hat. Wenn nicht, ist das kein gutes Zeichen.
Welche Must-have-Kompetenzen muss ein:e Community oder Social Media Manager:in haben?
Ehrliche Lust am Austausch mit anderen, Offenheit, Neugierde und ein hohes Maß an Selbstreflektionsfähigkeit. Alles andere kann man lernen.
Fazit
“Community Management ist Beziehungsarbeit. Gelingende Kommunikation ist die Grundlage für gute Beziehungen. Und das kostet Zeit und auch Mühe, es ist nicht nebenbei oder nur halbherzig zu machen.”
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